Wolfram Höhne, Jens
Herrmann, Andreas Paeslack - Beitrag zum offenen künstlerischen Wettbewerb
zur Gestaltung des Seetores in Dresden
Beschreibung
Zwei gläserne Säulen werden am ehemaligen
Standort des Seetores aufgestellt. Jede der Säulen umschließt
die Hohlform eines Pfeilers des historischen Seetores. Das verloren gegangene
Tor erhält durch die von Glas* umschlossenen Pfeiler eine fragmentarische
Präsenz. Es wird sichtbar, ohne selbst anwesend zu sein. Die Pfeiler
sollen zwei Torpfeilern nachgebildet sein, die aus unterschiedlichen geschichtlichen
Epochen stammen und sich somit in ihrer Architekturform unterscheiden.
Die Abdrücke der Pfeiler im Glas erinnern an fossile Einschlüsse,
in denen sich die Gegenwart des lebendigen Platzes bricht. In ihrer Größe
orientieren sich die gläsernen Zylinder an den Maßen der historischen
Torpfeiler. Ein Sockelbereich ist als Schutz sowie für die nächtliche
Beleuchtung der Objekte vorzusehen.
*) Als Material kommt wird sowohl Glas, als auch ein Kunststoff mit vergleichbaren
optischen Eigenschaften in Erwägung gezogen.
Idee
Das Trauma der Zerstörung des einzigartigen Stadtzentrums
im 2. Weltkrieg hat dazu geführt, das sich die Dresdner außergewöhnlich
stark mit dem historischen Stadtbild identifizieren. Dieser Wunsch nach
der Rückkehr des Verlorenen ist so verständlich, wie er vergeblich
ist, denn nur selten erscheint der Geist des Ortes tatsächlich, der
mit vielen Bemühungen herauf beschworen werden soll.
Die vorgeschlagene Arbeit demonstriert diese Ambivalenz bildhaft. Sie
zeigt die historischen Torpfeiler als leere Form. Durch das umgebende
Glas werden die Pfeiler- den Lichtverhältnissen entsprechend- schemenhaft
sichtbar. Gleichzeitig trennt der gläserne Mantel den Betrachter
unüberwindbar von der sichtbaren Form. Die zylindrische Form der
Säulen lässt diese zu allansichtigen Objekten werden, die eine
hohe optische Attraktivität besitzen. Durch die industrielle Formensprache,
in der diese Arbeit historische Architektur zitiert, entsteht eine Beziehung
zur spannungsvollen architektonischen Situation des Aufstellungsortes.
Das architektonische Konglomerat des Ortes findet im Säulenportal
seine Enstprechung.
Realisierung
Im Zuge einer kunsthistorischen Recherche wird die Form der Pfeiler des
Tores rekonstruiert. Die ermittelten Daten dienen der Herstellung von
zwei originalgetreuen Modellen, die in einen transparenten Zylinder eingegossen
werden. Das Säulenmodell wird als verlorene Form aus dem Inneren
des Glaszylinders entfernt. Die Glaszylinder werden auf zwei Sockeln zu
beiden Seiten der Seestraße aufgestellt. Der Sockel enthält
auch die Beleuchtung.
Realisierung
Im Zuge einer kunsthistorischen Recherche wird die Form der Pfeiler des
Tores rekonstruiert. Die ermittelten Daten dienen der Herstellung von
zwei originalgetreuen Modellen, die in einen transparenten Zylinder eingegossen
werden. Das Säulenmodell wird als verlorene Form aus dem Inneren
des Glaszylinders entfernt. Die Glaszylinder werden auf zwei Sockeln zu
beiden Seiten der Seestraße aufgestellt. Der Sockel enthält
auch die Beleuchtung.
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