DRESDEN - QUARTETT

Aktualisierte Neuauflage eines historischen Kartenspiels,Jens Herrmann, Vorwort zur Neuauflage Dresden 4/2002

Über die Recherche zur Stadtgeschichte Dresdens stieß ich auf den Dokumentarfilm „Abschied vom alten Dresden“ von 1997, worin von einem Dresden – Quartett berichtet wurde: Fritz Löfflers Sohn Falk entdeckte in der Hinterlassenschaft seines Vaters ein Kartenspiel, das vor über 30 Jahren Anlass zu einer Kampagne gegen Fritz Löffler gab.
Von Falk Löffler war zu erfahren, dass Mitte der 60`iger Jahre dieses Quartett herausgegeben werden sollte, in dem es um den Wiederaufbau kulturhistorischer Bauten von Dresden ging und womit sein Vater beauftragt wurde.
Da, wie in dem Film berichtet wurde, dem damaligen Kulturministerium die Präsentation ausschließlich „feudalistischer“ Baukunst zu weit ging, konnte sich der Auftraggeber nicht damit identifizieren und das Kartenspiel wurde in der vorgesehenen Weise nicht veröffentlicht.
 
Für die Erhaltung bedeutender kulturgeschichtlicher Bauten, setzte sich der Dresdner Kunsthistoriker Fritz Löffler, in Achtung der gewachsenen Identität der Stadt Dresden, maßgeblich ein.
Kultur ist nicht selbstverständlich, heißt Verantwortung, dieses war eine Intention die sich Fritz Löffler immer wieder zur Vermittlungsaufgabe für die Gestaltung der Gegenwart machte.
Um den Gedanken eines sorgsamen und Zeitbewussten Umgangs mit unserem kulturellen Erbe einer größtmöglichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, widmete sich Löffler einer besonderen Publikationsform. Er beteiligte sich 1966 mit Textbeiträgen an der Herstellung eines Quartett-Spiels mit Motiven bedeutender Dresdner Bauwerke. Geschichtliches Bewusstsein für menschliches Handeln in und an der Gegenwart für Zukünftiges weiterzugeben, muss ihm Anliegen gewesen sein, weshalb er diese Spielform zu einer gemeinschaftlichen Interessengewinnung für geeignet hielt.
Die Vermittlung von Geschichte durch das Aufzeigen der Schicksalsgeschichten kunsthistorischer Bauten ist in diesem Kartenspiel ins Bild gesetzt worden und kann damit im Alltag der Menschen einen Platz finden.
„Kultur ist kein Besitz, sie muss jeden Tag neu erarbeitet werden“.
Dieses Wort von A. Eberding kann als Motiv genannt werden, was uns dazu bewog, eine Neuauflage dieses Kartenspiels als künstlerisches Anliegen in aktualisierter Form zu initiieren.
Die Initiatoren entwickelten in Zusammenarbeit mit dem Verlag für Lehrmittel Pößneck GmbH eine aktualisierte Neuauflage des Kartenspiels, damit es 36 Jahre später einer breiten Öffentlichkeit zukommen kann.
Durch Einbeziehung der Geschichte in die gegenwärtige Praxis ist deren Potential auf Gehalt und Wert für die Zukunft zu prüfen.
Das Kartenspiel folgt einerseits so authentisch wie möglich dem Original von 1966, und ist durch Hinzufügen von jeweils einer neuen Karte um eine heutige Abbildung der städtebaulichen Motive erweitert und somit aktualisiert worden. Der Gegenwartsaspekt findet hierbei in der Erweiterung des ursprünglichen Quartetts zu einem Quintett seinen Ausdruck.

 
Wir danken Falk Löffler und Mario Pfeifer (Fotos) für ihre Unterstützung
 
Produktinformation

Dresden Quartett - Quintett  1966 - 2002
Erschienen 2002 Verlag für Lehrmittel Pößneck
ISBN: 3-7493-0262-6
Preis: 10,00 € zzgl. Versandkosten

40teiliges Quintett, Übersichtsplan und Begleitheft mit Erläuterungen zu den Abbildungen
 
Übersichtsplan
 
 
Quartettserie E (Beispiel)
 
A  Zwinger-Kronentor
B  Zwinger-Wallpavillon
C  Hofkirche
D  Frauenkirche mit Altmarkt
E  Frauenkirche
F  Japanisches Palais
G  Palais im Großen Garten
H  Landhaus 
1  1748 Frauenkirche mit Neumarkt
2  1825
3  1938
4  1945
5  2002
1  1748
2  1825 Frauenkirche mit Neumarkt
3  1938
4  1945
5  2002

 

 

1  1748
2  1825
3  1938 Frauenkirche
4  1945
5  2002
 

 

1  1748
2  1825
3  1938
4  1945 Frauenkirche nach der Zerstörung
5  2002
 

 

1  1748
2  1825
3  1938
4  1945
5  2002 Frauenkirche (im Wiederaufbau)