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58 Wohnhaus
Prießnitzstraße 2
Im Haus Prießnitzstraße 2 befand sich,
vor dem Bombenangriff, neben dem Frisör, einem Zigarrenladen und einem
Fleischerladen das Cafe Schiller. Von den Neustädtern H. Peukert und
P. Pfund erfuhr Dr. M. Böttger von Igeltour, dass vor Jahren ein Hausbewohner,
der als Kind den Angriff nur auf Grund eines Internataufenthaltes in Süddeutschland
überlebte, dazu erzählte, dass das Haus mitsamt einer im Luftschutzkeller
befindlichen Hochzeitsgesellschaft durch eine Luftmine getroffen und zerstört
worden sei. Berichtet wird von bis zu 100 Menschen, die dabei ums Leben
kamen. Demnach waren auch Fahrgäste der Straßenbahnlinie 11 unter
den Toten, die beim Alarm Zuflucht im Keller suchten. Am nächsten Tag
habe man einen Teil der geborgenen Toten, darunter kleine Kinder, an der
Hausruine nebeneinander aufgebahrt, gesehen. Am Diakonissenweg hätten
in der Nacht viele Verwundete in der Kälte gelegen. Es heißt
auch, viele Menschen lägen noch heute unter den Trümmern. Seit
Jahrzehnten gedenken Dresdner Bürger der an dieser Stelle Umgekommenen.
Wie die Neustädterin Hildegard Peukert legen sie kleine Kränze
und Blumen an einen dort liegenden Findling nieder. Anlagedatum, Initiatoren
und Schöpfer des Steines sind unbekannt.
Verblasst trägt er die, einst mit roter Ölfarbe aufgetragene Inschrift,
„13. Februar“.
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