25 Tieckstraße 14
 
Im Gebäude der 49. Volksschule in der Tieckstraße war bis zum 13. Februar 1945 ein Durchgangslager für Flüchtlinge eingerichtet worden. Frau S., Leiterin der dortigen Sanitätsstelle, berichtete: In der Schule waren "1000 Strohlager aufgeschüttet worden, und wir bekamen täglich Transporte von Schlesiern, die sich bei uns einen Tag lang ausruhen durften, ihre Kinder mal baden und ihre Koffer und Bündel neu ordnen konnten." Am Abend des 13. Februar 1945 trafen erneut 750 Flüchtlinge ein. Nach dem Beginn des ersten nächtlichen Luftangriffs suchten sie den Schulkeller auf. Das Schulgebäude begann zu brennen und mußte verlassen werden. "In langem Zug überquerten wir den Schulhof, vorbei an der brennenden Turnhalle, hinter uns die brennende Schule." Die gegenüberliegende Berufsschule war zwar beschädigt, bot aber noch Schutz, ehe ein zweiter Luftangriff begann. Wieder war die Flucht in den Keller nötig. Am Morgen des 14. Februar 1945 wurden die Flüchtlinge mit Militärfahrzeugen aus der Stadt gebracht. Alle hatten überlebt. Die Schule in der Tieckstraße brannte vollständig aus und wurde später abgerissen.

[Zum Weiterlesen: Matthias Neutzner [Hrsg.], Martha Heinrich Acht - Dresden 1944/45. Amsterdam, Dresden 2000, S. 150ff]