22 Wiener Straße / Sidonienstraße
 
Im Herbst 1942 verhandelte das Dresdner Luftgaukommando III/IV mit der Reichsbahndirektion Dresden über den Bau mehrerer Löschwasserbehälter, so unter anderem auf dem bahneigenen Grundstück zwischen Wiener und Sidonienstraße. Unmittelbar an der Straßenkreuzung entstand 1943 ein 950 m3 fassender unterirdischer Löschwasserbehälter. Die Bauarbeiten finanzierte die Reichsluftfahrtverwaltung; die Reichsbahn sicherte sich vertraglich das Recht zur Mitnutzung und vereinbarte einen kostenlosen Abriß nach dem Kriege. Im Dresdner Stadtgebiet waren 1943/44 mehrere Löschwasserbehälter und -teiche errichtet worden, um die bei einem Luftangriff erwarteten ausgedehnte Brände im dichtbebauten Stadtzentrum bekämpfen zu können. Die bekannteste dieser Anlagen befand sich auf dem Altmarkt. Dennoch blieb ihre Zahl weit unter den Erfordernissen. Bedingt durch den sich verschärfenden Mangel an Baukapazität und -material stufte die Dresdner Rüstungsinspektion bereits 1944 Luftschutzmaßnahmen nicht mehr als vordringlich ein. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 wurde der Löschwasservorrat an der Wiener Straße vermutlich nicht benutzt. Das dem Behälter gegenüberliegende Verwaltungsgebäude der Reichsbahndirektion brannte vollständig aus.