19 Freiberger Platz 25/27
 
Die Dresdner Stadtverwaltung bereitete bereits 1941 die Unterrichtsräume der 21. Volksschule am Freiberger Platz vor, um hier nach Luftangriffen eine Sammelstelle für Obdachlose und sonstige Hilfsbedürftige einrichten zu können. Insgesamt waren im Dresdner Stadtgebiet etwa 110 solcher Sammelstellen ausgewiesen und durch Aushänge, Aufschriften und Übungen bekannt gemacht. Am Nachmittag des 7. Oktober 1944 wurde die Sammelstelle in der 21. Volksschule zum ersten und letzten Mal in Betrieb genommen: Der erste Luftangriff auf das Dresdner Stadtgebiet traf das dicht bebaute Stadtgebiet zwischen Hamburger Straße und Postplatz. Insgesamt sieben Sammelstellen im Schadensgebiet öffneten, geleitet von den Verantwortlichen der jeweiligen NSDAP-Ortsgruppen. Hier wurden die Hilfesuchenden registriert, medizinisch versorgt und verpflegt. Beauftragte verschiedener Ämter der Stadtverwaltung organisierten die Zuweisung von Notquartieren, das Ausstellen von Lebensmittelkarten und Bezugsscheinen für Kleidung und Hausrat sowie die Auszahlung von Entschädigungsvorauszahlungen. In den folgenden zehn Tagen blieb die Sammelstelle in der 21. Volksschule Anlaufpunkt insbesondere für die fast 2800 Obdachlosen, die am 7. Oktober ihre Wohnung verloren hatten und nun in Notunterkünften lebten. Als deren Unterbringung und Versorgung gesichert worden war, schlossen die Sammelstellen nacheinander, als letzte am 17. Oktober die am Freiberger Platz. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 brannte die Schule vollständig aus.