17 Florastraße 14
 
Im Herbst 1944 richteten die Universelle-Werke J. C. Müller & Co. unweit von ihrem Hauptgebäude in der Zwickauer Straße eine weitere Produktionsstätte im Gebäudekomplex Florastraße 14 ein, in der bis April 1944 weibliche Häftlinge aus Konzentrationslagern Motorenteile für die Flugzeugproduktion der Dessauer Junkerswerke herstellten. Das neue Lager wurde dem KZ Flossenbürg zugeordnet, in dessen Unterlagen es erstmals am 9. Oktober 1944 erfaßt ist. Die Stärkemeldung für diesen Tag vermerkte 500 Häftlingsfrauen, die aus dem Konzentrationslager Ravensbrück nach Dresden gebracht worden waren. Zur Jahreswende 1944/45 bestanden im damaligen Dresdner Stadtgebiet mindestens acht KZ-Außenlager mit fast 3.000 Häftlingen. Bis Februar 1945 umfaßte das Lager in der Florastraße durchschnittlich 600 Frauen. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 erhielten die Gebäude mehrere Bombentreffer. Eine große Zahl Häftlingsfrauen starb, einigen gelang die Flucht. Die SS füllte das Restkommando erneut auf. Am 14. April 1945 begann die Evakuierung. Die Häftlinge verließen Dresden im Fußmarsch über Pirna und Aussig nach Leitmeritz.

[Zum Weiterlesen: Hans Brenner, KZ-Zwangsarbeit während der NS-Zeit im Dresdner Raum. In: 4. Kolloquium zur dreibändigen Dresdner Stadtgeschichte 2006 vom 18. März 2000, Dresden 2001]