Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Studiengang Kunst und öffentlicher Raum

Projektarbeit: nazi party rall(e)y ground 2004
Große Straße, ehemaliges Reichsparteitagsgelände Nürnberg, Projektarbeit: nazi party rall(e)y ground 2004
 
Der Fachbereich Kunst und öffentlicher Raum stellt bei seiner Gründung 1992 an der AdBK Nürnberg, der deutschen Hochschullandschaft ein neues Studienfach vor: Architektur, Stadtplanung und Bildende Kunst kooperieren mit der Absicht den öffentlichen Raum zu planen und zu gestalten. Neben der Basislehre entsteht ein diplomierter Hauptstudiengang sowie ein 4-semestriges diplomiertes Aufbaustudium für Kunst und öffentlicher Raum. Die Studentinnen und Studenten kommen aus den Berufen, Gymnasien oder haben bereits ein abgeschlossenes Studium der Architektur, Bildhauerei, Soziologie, usw.
Auf Grund hochschulinterner Entwicklungen können wir derzeit lediglich einen 4-semestrigen Diplom-Aufbaustudiengang anbieten. Wir kämpfen um den Erhalt bzw. eine sinnvolle Modifikation des Fachbereichs. Die inhaltliche Ausrichtung des Fachs hat sich seit seiner Gründung, im Zusammenhang gesellschaftlicher Entwicklungen verändert. War in den 70er, 80er Jahren mit öffentlichem Raum eine Differenz des Gemeinschaftlichen zum Privaten gemeint, verbunden mit den entsprechenden Verortungen, die Wohnung, der Platz, ist es heute ein Zustandraum der sich ständig neu konstituiert und in Prozessen, Beteiligungen temporäre Verortung erfindet. Die Raumauffassung ist mit dem relativen Zeitbegriff zu einer Art Handlungsraum geworden. In diesem Sinne scheint auch die Bezeichnung Kunst und öffentlicher Raum antiquiert. Das Institut könnte genauso gut art and social research, art and urban research etc heißen.
Inhaltlich erarbeiten wir Methoden und Werkzeuge, recherchieren, entwickeln Strategien und Handlungsformen zur aktiven Beteiligung an der Gestaltung gesellschaftlicher Zustände. Die Studentinnen/Studenten arbeiten vorwiegend projekt- und praxisorientiert. Das Institut verfügt über hervorragende fächerübergreifende Kontakte und ist meist unterwegs. Eine Universität, eine Bibliothek im Koffer. Exemplarisch ist für 2003/04 das Projekt nazi party rall(e)y ground: In Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich wird in den Alltag des ehemaligen Parteitagsgeländes in Nürnberg eingegriffen, 1:1 Modelle werden erprobt und übersetzt, die Anwesenden werden beteiligt.
Geplant ist ein Forschungsprojekt das Vorgänge der Verhaltensbiologie und deren Einfluss auf Architektur, Kunst, Gesellschaft untersucht. A small step from the jungle to the zoo.
 
Kunst und öffentlicher Raum
Prof. Georg Winter
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg

www.adbk-nuernberg.de/users/raum
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